Wenn man den Begriff Avantgarde einmal völlig zu Recht bemühen will, dann in diesem Fall. Die Theoretical Girls versetzen uns zurück ins New York der späten siebziger Jahre. Die Zeit also, in der Künstler wie Lydia Lunch, DNA oder eben die Theoretical Girls versuchten, die rohe Energie des Punk mit klassischem Rock zu kombinieren. The Birth of Indie, wenn man so will. Und die Theoretical Girls gehörten unzweifelhaft zu den einflussreichsten Bands der New Yorker Szene. Auch wenn bis dato nur wenige Eingeweihte etwas von der Band mitbekamen, so lag das in erster Linie an bandinternen Streitereien, die diese Scheibe ins Archiv verbannten. Doch Zeit heilt bekanntlich alle Wunden und so kommt es nun zum denkbar späten Release dieses Albums. Wohl nicht zufällig in einer Zeit, in der man in der Welt gerne wieder Rockmusik aus New York serviert bekommt. Trotzdem ist dies nicht nur eine Scheibe für Rockhistoriker. Interessant ist es allemal zu erfahren, wer unsere Lieblinge von Sonic Youth bis zu den Pixies so prägend beinflusst hat.
„Theoretical Record“ von Theoretical Girls erscheint auf Carpark/Hausmusik/Acute.