Was die Toten Hosen, David Bowie und Pulp können, können Across The Border schon lange! Nämlich pünktlich zum Weihnachtsgeschäft eine Best-Of-Platte veröffentlichen. Nur wollen die badischen Folk-Punker ihren Fans nicht die Kohle aus den Taschen ziehen, sondern sich verabschieden. Denn nach über zehn Jahren haben sie sich aufgelöst. „Ja und?“ könnte man denken. Wirklich groß oder gar chart-technisch erfolgreich waren Across The Border ja nie wirklich. Und ob sie wichtig waren, darüber lässt sich auch streiten. Doch ehrlich waren sie immer, fern ab von Anbiederung und Verweichlichung. Und sympathisch und sehr, sehr unterhaltsam. Ihre Platten waren keine Meilensteine und wer nicht alle Silberlinge im Schrank hat, braucht deshalb sicher nicht unruhig zu schlafen. Und trotzdem ist es schade, dass die Jungs nicht mehr da sind.
„Was bleibt“ ist keine lieblos zusammengeschusterte Song-Compilation, sondern eine Best-Of, die auch für Fans interessant sein dürfte. Auf CD Nummer eins gibt es 19 Hits aus der kompletten Schaffensphase, natürlich inklusive „Patriotic Pack“, „This Guardian Angel“ und „Moving“. Auf CD zwei finden sich sechs nagelneue Nummern, die allesamt überzeugen können (Hit: „Glad To Know“) und zeigen, dass sich ATB ganz sicher nicht aus Mangel Kreativität aufgelöst haben. Und damit der Käufer nach der Weihnachtsgans auch was zu lesen hat, ist das Booklet vollgestopft mit einer komplette Diskografie, einer Auflistung aller ATB-Konzerte (Datum, Ort, Location), einem Band-Stammbaum, Zeitungsartikeln, massig Fotos aus den letzten zehn Jahren und einem wunderschönen Schlusswort. Und in dem steht: „PS: Und wer weiß…“ Es gibt also noch Hoffnung!
„Was bleibt – The Best Of 1991-2002“ von Across The Border erscheint auf Wolverine Records/Soul Food.
