Traurig. Der ehemalige Frontman der unvergesslichen Straycats hat ja durchaus einen Ruf zu verlieren. Was ihm diesbezüglich die mistglückten Soloplatten (z. B. „Live Nude Guitars“, obwohl der Name dieses Schrottalbums nur schwer über die Tastatur kommt) noch gelassen haben, schickt nun spätestens diese Weihnachtspladde in die ewigen Jagdgründe.
Wirklich nichts gegen Swing, nichts gegen Setzers schon seit zehn Jahren laufendes Techtelmechtel mit Big Band-Sounds, aber diese Fassungen von „Jingle Bells“, „Baby It’s Cold Outside“ (im Duett mit einer Ann-Margaret gesäuselt), „So They Say It’s Christmas“ (bei dem es Setzer gelingt, wie ein lobotomisierter Dean Martin zu klingen) oder „O Holy Night“ tun richtig weh. Die hier gebotene Fassung von Tschaikowskys gottvoller Nußknackersuite schlägt dann dem Weihnachtsmannsack endgültig wirklich den Boden aus. Empfohlen für alle Rondo Veneziano-Freunde.
„Boogie Woogie Christmas“ von The Brian Setzer Orchestra erscheint auf Surfdog/Sony Music.