Es wäre unfair, Novokain auf ihren Drummer zu beschränken. Der heißt Tobias Morell und drosch mal bei Pyogenesis in die Felle. Nein, für simples Namedropping sind Novokain doch zu interessant. Genauso unfair wäre es, Novokain als weitere Nu-Rock-Kapalle zu bezeichnen, die sich an den großen Stars orientiert, um an das noch größere Geld zu kommen. Denn auch dafür sind sie einfach zu interessant. Und schlicht zu gut. Natürlich, sie bewegen sich schon zwischen den Deftones und den Stone Temple Pilots. Doch Nachahmer und Plagiate klingen anders.
Vier Songs haben sie mit Hilfe von Dennis Ward auf ihre EP gebrannt. Ist der Opener und Titelsong noch ein hartes Stück moderner Metal voller Melodie und Mosh-Möglichkeiten, kommt „Hideaway“ schon ein gutes Stück ruhiger, nachdenklicher und poppiger daher. Ohne nur ein klein wenig Pop zu sein. Ganz großes Tennis. Nicht weniger groß ist dann der Höhepunkt der Platte: „Still Wonder Why“. Vier Minuten und 15 Sekunden Gänsehaut und langsames, nachdenkliches Kopfnicken. Zum Abschluss gibt’s es dann noch mal das vollere Brett, „New Air To Breathe“ ist einfach Rock. Der schielt in Richtung Nu, ist aber zu – interessant. Und zu gut. Wer es nicht glaubt, besucht die Homepage und hört selber rein.
„Naked Truth“ von Novokain erscheint auf netMusicZone.