„They never come back“, heisst es u.a. beim Boxen. Mal sehen, ob der „Stockholm City Boy“ Zinny J Zan hiermit diese alte Binse Lügen strafen kann. Zu gönnen wär’s ihm, denn der vormalige Sänger von u.a. Easy Action, Shotgun Messiah und Zan Clan wurde durch diverse Schicksalsschläge, die ihn und seine Familie trafen längere Zeit vom Musizieren und den Brettern, die die Welt bedeuten, abgehalten. Doch hier meldet er sich zurück, sein erstes Soloalbum kommt flankiert mit ein wenig Namedropping (Mickey Dee von Motörhead, oder, schon weit weniger gewichtig, Kee Marcello, ex Europe und Easy Action) und klingt frappierend nach einer (natürlich nicht existierenden) Mitneunziger Thin Lizzy-Ausgrabung, deren Sound nur durch die Tesla-, Aerosmith- und Cinderella-mäßige Slidegitarre erweitert ist.
Das macht manchmal Spaß: Schon der Titelsong trifft zumindest was die Sangesarrangements angeht, das grosse Vorbild Phil Lynnott fast klonperfekt. Das kommt manchmal auch grenzwertig ‚rüber: Bei Stücken wie „Hollywood“ gerät die sehr wenig augenzwinkernde Verbeugung für den Hörer fast zu einem „Erkennen Sie die Melodie“-Spiel (es ist übrigens nícht das gleichnamige Lizzy-Stück, sondern liegt tierisch nahe an „Boys Are Back In Town“). Wer aber über die ein bis zwei schlicht zu blöd geratenen Sleazerock-Ausrutscher (z.B. „Standup For Your Rights“) hinweghören kann, findet hier gewissermassen ein gut und etwas anders gemachtes Dünnliesel-Tribute Album.
„City Boy Blues“ von Zinny J Zan erscheint auf Fast Lane Records/Alive.