Seit Ry Cooder sich nach Kuba aufmachte, um dort den Buena Vista Social Club zu erforschen, hat ihn das Karibische nicht mehr so recht losgelassen. Wo Cooder früher sein Heil im Blues und den amerikanischen Traditionen sucht, schlägt sein Herz seit Kuba eher lateinisch. Diese neue Scheibe, die Cooder mit dem kubanischen Multi-Talent Manuel Galban einspielte (einem der „jüngeren“ Social Club Mitglieder) kommt jedoch so ganz anders daher, als die doch ein wenig altmodischen Sachen, die Cooder mit der kubanischen Rentnerband einspielte. Gleich die ersten Takte verheißen eine rauhere, direktere und letztlich auch modernere Stimmungslage. Entgegen der strikten Orientierung an den Vorgaben des traditionellen kubanischen Son zeigen Cooder und Galban sich auf „Mambo Sinuendo“ von einer gelösten Seite, die viel Inspiration und Improvisation mit einschließt. Da Galban – wie auch Cooder – elektrisch zu Werke gehen, kommt die Scheibe auch zu keiner Sekunde in die Gefahr, altbacken oder akademisch zu werden. Einen großen Anteil am lockeren Feeling der Angelegenheit haben wohl auch Jim Keltner und Cooders Sohn Joaquim, die sich hervorragend in dieses Metier eingearbeitet haben. „Mambo Sinuendo“ ist eine Scheibe, die generationenübergreifend zwischen den Zeiten und Stilen sitzt und die somit dem Kuba-Boom neues Leben einhauchen dürfte.
„Mambo Sinuendo“ von Ry Cooder & Manuel Galban erscheint auf Nonesuch Records/Warner Jazz.