Diese spontan enorm gut ins Ohr rutschende Platte klingt, als hätte Michael Kiske „Adagio“ von Solitude Aeturnus eingesungen! Entgegen aller eventuell vorhandenen Vorurteile gegen italienische Metal-Combos erobern einen diese Donnerwürmer einfach im Sturm: Tatsächlich ist dabei der Lavastrom der lodernden Bratgitarren ebenso unwiderstehlich wie die prachtvollen Gesangsharmonien und ebensolche Songideen. Und dann diese Stimme von Fabio „Thunder“ Bellan: Wo der hinsingt, wächst nun wirklich kein Gras mehr…
„Reality“ hätte wie gesagt neben „Days Of Prayer“ auf besagtem Meisterwerk von Solitude Aeturnus stehen können, der folgende Titletrack evoziert neben Hexenjagd auch ganz frühe Black Sabbath, denen mit „Electric Funeral“ hier als Bonussong auch gleich tributgezollt wird%3B „Edge Of Insanity“ ist ein atmosphärisches Gitarren-Instrumental%3B auf „Unchanging Words“ meint man wirklich, Tony Iommi an den sechs Saiten vernehmen zu können, und „Glory And Sadness“ schließlich ist einfach eine wahre Doom-Perle vor dem Herrn. Empfehlenswert.
Einzig schade, dass der Bandname etwas unglücklich gewählt ist, so gibt es z. B. eine gleichnamige Metalband in Rumänien. Die zumindest namentliche Fortsetzung von Fabios Sad Symphony-Projekt hätte sich vielleicht mehr angeboten.
„Witchhunter Tales“ von Thunderstorm erscheint auf Generation/Alive.