Vier Jahre hat es gedauert, bis das neue Wolfsheim-Album „Casting Shadows“ fertig war, und viel verändert hat sich nicht. Nach wie vor dominiert die Melancholie den Sound, die Instrumentierung ist wie bisher minimal (Keyboard-Einsätze und -Sounds vergleichbar mit der „Violator“-Phase von Depeche Mode), und Heppners Stimme immer noch zitternd markant. Aber vielleicht erwartet man ja genau das von Wolfsheim, und man muss einfach zugeben, dass Songs wie „Kein zurück“ definitiv klasse sind und nicht mehr aus dem Kopf verschwinden wollen. Auf „Casting Shadows“ finden sich zwei deutschsprachige Songs („Kein zurück“, „Wundervoll“), die restlichen neun sind mit englischen Texten versehen – auch auf diesem Gebiet kein großer Unterschied zu den früheren Werken. Der Sound an sich scheint dennoch wärmer und angenehmer geworden zu sein – das Manko vieler Electro-Pop-Platten ist es ja, dass alles viel zu glatt und porentief rein klingt. Das Quäntchen Wärme haben Wolfsheim auf jeden Fall bestens verarbeitet, damit sich Heppners Stimme perfekt in den Songs ausbreiten kann. Wer Wolfsheim ohnehin mag, wird sich mit „Casting Shadows“ sehr leicht anfreunden können.
„Casting Shadows“ von Wolfsheim erscheint auf Strange Ways/Indigo.