Ist das nun selbstironisch gemeint? Denn das Problem des enthusiastischen Straßenmusikanten Alan Moorhouse, der nach Jahren des Herumtingelns auf dieser CD seine musikalischen Visionen auch einmal dokumentiert, ist seine Stimme. Wofür er ja nichts kann. Und vielleicht ist da ja auch im Mix einiges schiefgegangen, jedenfalls wirkt Alans Organ inmitten seiner Songs verloren und wenig präsent. Musikalisch tut der Mann wohl das, was sein Beruf mit sich bringt: Die Tradition hoch halten, und Folksongs in klassischer keltischer Manier zelebrieren und das Proletariat feiern. Dabei zehrt Alan von den Erfahrungen seiner Reisen und setzt diese – zusammen mit einigen klassischen Folk-Songs – in Szene. Zu dieser gehören übrigens auch Klaus der Geiger (eine Art musikalische Ein-Mann-APO und eine in Köln nicht wegzudenkende Institution) und Rob Taylor (Tonic, Wood Hall Four, Barrett Velox, Coloma), mit dem Moorhouse einige der Tracks zusammen schrieb. Musikalisch ist Moorhouse natürlich hoffnungslos altmodisch – was aber logisch erscheint, und der Scheibe eine gewisse romantische Note verleiht. Und so geht dieses Werk dann als solide Songwriter-Scheibe durch. Einer Scheibe mit einem gewissen Hang zur Theatralik und Abzügen in der B-Note wegen der Stimme (oder nehmen wir mal an: dem – pun intended – vergeigten Mix).
„Small Voice Crying“ von Alan Moorhouse erscheint auf Schubert.