Es werden wahrscheinlich alle das Gleiche vorausgeahnt haben: Das neue Album von Staind wird demnächst in der Kuschelrock-Ecke des Plattenladens einsortiert werden. Und genauso ist es dann auch gekommen. Haben sie sich auf „Dysfunction“ noch dem härteren Gitarren-Sound hingegeben, wurde dieses Hobby auf dem Hit-Album „Break The Cycle“ weitesgehend zu den Akten gelegt, zwar gab es immer noch Ausbrüche, aber alles hielt sich in Grenzen, große Gefühle und Balladen hielten Einzug – und sollten sich auf „14 Shades Of Grey“ endgültig in den Vordergrund spielen. Die Single „Price To Play“ kommt zwar noch gewohnt rockiger daher, der Rest des Albums aber besitzt viele Anwärter auf diverse Kuschelrock-Compilation-Plätze. Wenn es mal härter werden sollte, werden kurz vor dem roten Bereich die Regler wieder nach unten geschoben. Bloß niemanden vergraulen. Sänger Aaron Lewis ist in seinem Element, erzählt aus seinem Tagebuch, leidet (vor allem beim Alice In Chains-Tribut „Layne“) und klagt an, Herzschmerz galore. Alles groß produziert, bereit für höchste Platzierungen in den Hitlisten dieser Welt.
„14 Shades Of Grey“ von Staind erscheint auf Elektra/Eastwest.