Wenn der nach den Scorpions auch international erfolgreichste deutsche Metal Act nach drei Jahren sowie „Umbesetzungen“ (sprich Rauswürfen und Schlammschlachten) den ersten richtig neuen Longplayer an den Start bringt, so begegnet dieser schon durchaus gesteigertem Interesse im Land (umso mehr, als man besagten Scorpions seit über zehn Jahren wünschen möchte, um ihrer eigenen Vergangenheit willen die Studiotür doch langsam zuzuschweißen).
Hatte das düster-langweilige 2000er Album „The Dark Ride“ eigentlich den schon nach der Coversammlung „Metal Jukebox“ gefassten Schwur noch bekräftigt, sich künftighin keine Helloween-Dröhnträger mehr anzutun, so lehrt der neueste Kürbisextrakt der Jungs mit dem freundlichen Logo alsbald wieder das Abschwören. Dass die Band gefronted von der Götterstimme von Kiske eine andere, bessere war, muss uns hier ja nicht beschäftigen. Nur die Zeit mit Andi Derris am Mikro betrachtend, haben sich Helloween mit „Rabbit“ jetzt jedenfalls selbst wieder aus dem dunklen Hut gezaubert. Eine fröhlich-eingängige Mitgröhlnummer jagt hier die nächste, die Diskussionen um die Besetzungswechsel scheinen also ebenso vergessbar wie die Lendenlahmheit des letzten Outputs.
Den zwangsentkürbifizierten Roland Grapow (heute: Masterplan) an der Gitarre ersetzt nun Sascha Gerstner, der mit „Open Your Life“ und „Listen To The Flies“ auch gleich zwei der attraktivsten und fröhlichsten Stücke geschrieben hat. Uli Kuschs verwaiste Drums hat Mikkey Dee (Motörhead, King Diamond) bespielt, live wird diese Aufgabe aber künftig von Nordlicht Stefan Schwarzmann (Running Wild) übernommen. Empfehlenswertes, melodisches, abwechslungsreiches und überwiegend positives Rockalbum.
„Rabbit Don’t Come Easy“ von Helloween erscheint auf Nuclear Blast.