Willkommen Zuhause Laika sind eine ulkige Leipziger Formation, die ihren Stil irgendwo zwischen Easy-Swing und avantgardistischem Schlager (was immer das auch bedeuten mag) gefunden hat. Sie sehen ein wenig wie eine abgehalfterte Tingelband aus, die es irgendwie in einen Indie-Kontext gewarped hat. Dort verziehen sie jedoch keine Miene und spielen mit ihren Mitteln souverän auf. Moderne Kaffeehausmusik wäre ein passendes Bild. Retro schießt hier über die Siebziger hinaus. Vieles geht als Instrumental durch, klassische Orgelsounds prägen die allesamt beswingten Stücke. „Trikot“ verzichtet dann schließlich ganz auf eine stimmliche Hookline. Der inhaltliche Tenor drückt sich für mich in den Zeilen von „Scarborough Beach“ aus: Da sind Zweifel „weil alles anders hätte sein können, doch es gibt immer eine neue Chance.“ Die Band ist lakonisch, aber nie melancholisch. Wer sie live gesehen hat, wird manches auch ironisch deuten und wohl im Recht sein. Aber lustig sind sie nicht, nur leicht. Durch ihre Wasser muss man nicht schwimmen, aber die Knie werden nass. „Cabrio für’s Ohr“ hat letztens eine Radiomoderatorin die neue Bruce Springsteen Single lautgemalt. Wenn wir ein rosa Cabrio aus den Fifties annehmen, kann man das für die Laikas übernehmen.
„Und der Rest ist Warten“ von Willkommen Zuhause Laika erscheint auf Ilses Erika Musik/Alive.
