The Sleepy Jackson sind in aller Munde. Mastermind Luke Steele und seine Handlanger präsentieren uns Australiens Antwort auf den britischen Hype. Vollkommen ohne Hemmungen mischt Luke „anything goes“ Steele alle Stile, die er irgendwo schon einmal gehört hat zu grandiosen, aufgebauschten, jubilierenden, triumphierenden Pop-Zuchtperlen der Extraklasse und blinzelt dabei unschuldig unter seinen silbernen Lidschatten hervor. Der Mann, der seine Lehrjahre in der Blues-Band seines Vaters verbrachte, hat von diesem vor allen Dingen eines gelernt: „Wenn du die Aufmerksamkeit der Leute erringen willst, darfst du nicht langweilen!“ Und das kann man Master Luke wahrlich nicht vorwerfen. Von der George Harrison-Gitarre über das vorgetragene Gedicht bis zum sich überschlagenden Kinderchor fährt Luke alles auf, was er für das jeweilige Stück als dienlich erachtet. (Sogar Country Songs). Effektiv in Szene gesetzt von der Produzenten-Legende Jonathan Burnside brennt er ein Feuerwerk an Ideen ab und scheut auch vor dem scheinbar sinnlosen Scheitern (aus dem an anderer Stelle dann vielleicht wieder interessantes gebiert) zurück. Luke Steele ist ein Mann, von denen es eigentlich zu wenig in der Musikszene gibt: Einer, der etwas wagt, eine Vision hat, sich einen Kehricht um die Meinung anderer kümmert und dabei noch vergleichsweise vernünftig erscheint. Vielleicht liegt das daran, dass er aus Australien kommt, vielleicht daran, dass er sich bewusst die Musik zur Lebensaufgabe gemacht hat, vielleicht daran, dass er keine Angst vor dem Pop hat – wen kümmert das schon, so lange es funktioniert.
„Lovers“ von The Sleepy Jackson erscheint auf Virgin.