„Wie lauten deine 14 Lieblingssongs von deutschen Bands, die nach Britpop klingen?“, mögen sich die drei DJs des Tower Clubs in Bremen gefragt haben, als sie nach den Songtiteln für ihre „Verliebt in London“-Compilation gesucht haben. Ob die Jungs, die auch die „High Fidelity“-Veranstaltungen organsieren, wirklich nach dem beliebten Prinzip der Romanhelden von Nick Hornby gehandelt haben, weiß man nicht. Man kann nur sagen, dass sie bei ihrer Top 14 wahrscheinlich genauso lange überlegt haben, wie die Jungs aus dem Plattenladen in Holloway bei ihrer Top 5 of whatever. Herausgekommen ist ein homogen klingender Sampler, der Lust auf einen Trip in die pulsierende Metropole Englands macht. Mit Songs von Amber Smith, The Rain oder den großartigen Fuzzy Casino ist er der ideale Soundtrack für die Überfahrt von Calais nach London, wenn kurz vorm Anlegen die Kreidefelsen von Dover auftauchen und man die Vorfreude auf London kaum noch verbergen kann. Wer es nicht bis nach England schafft, sollte zumindest Lust auf einen Besuch in Bremen bekommen. Natürlich mit einem Zwischenstopp im Tower Musikclub. „Verliebt in London – A High Fidelity Compilation“ als Britpop-Sampler zu bezeichnen, würde es wohl nicht ganz treffen, wenn man sich die Gesamtheit des Werkes anschaut. Eine Liebeserklärung an britische Popmusik, wie die Tower-DJs ihren Sampler selber nennen, passt da schon besser. Schön auch, dass Bands wie Killerkouche oder Paulsrekorder ihrer Muttersprache treu geblieben sind. Britpop made in Germany klingt, sogar auf deutsch gesungen, gar nicht so schlecht. Für Fans von neuer, deutscher Popmusik, die ein wenig nach Britpop klingt. Zu kaufen gibt es den Sampler jedoch nur auf den High Fidelity-Parties im Tower-Club, bei WOM in Bremen oder auf der Internetseite www.verliebt-in-london.de (Hier kann auch die Tracklist eingesehen werden). Der Sampler hat einen wirklich fairen Preis: Je nach Anbieter zwischen fünf und sieben Euro.
„Verliebt in London – A High Fidelity Compilation“ von Compilation erscheint auf High Fidelity.
