„Süßer die Saiten nie klingen“? Weihnachtsallergiker können beruhigt sein – wenn man nicht auf das titelnde Wortspiel und die Herkunft einiger Titel achtet, ist es möglich, „Santamental“ ohne jeden „Jingle Bells“-Appeal als Rock-Blues-Jazz-Statement eines Weltklassegitarristen und seiner musikalischen Freunde zu genießen. Steve „Luke“ Lukather hat sich hier halt nur selbst das Geschenk gemacht, die Marzipancreme de la creme um sich zu scharen, um einigen jahreszeittypischen Standards völlig neues Leben einzuhauchen – und hatte Erfolg!
Beim zu Jazzrock gewordenen „Joy To The World“ teilen sich Luke und ein gewisser, seit Jahren nicht mehr zu vernehmen gewesener Eddie Van Halen die Soli – atemberaubend. Der sich aus der Renaissance herleitenden Lauten-Nummer „Greensleeves“ hatte Lukes großes Vorbild Jeff Beck vor fast 40 Jahren eine ziemlich letztgültige (Akustik-)Version angedeihen lassen. Lukathers elektrifizierte Fassung lebt von einem Beck sehr nahe kommenden, überaus intensiven Ton und dem an Max Middleton erinnernden Rhodes-Splitterspiel von Jeff Babko. Für ein Vokalduett bei den unvermeidlichen „Jingle Bells“ wurde Sammy Davis Jr. aus dem Sample-Grab geholt – pietätsmäßig grenzwertig, vielleicht, aber das Stück swingt wie’s Tier und ist absolut hörenswert!
Der Gaststar bei „Carol Of The Bells“ heißt Steve Vai, die erdig groovende Lukatherkomposition „Broken Heart for Christmas verzeichnet Slash auf der Gästeliste, die insgesamt folgende Stars und Ikonen verzeichnet: Simon Philips, Gregg Bissonette, Edgar Winter, Mike Landau, Salsa-King Lenny Castro u.v.a. Eine musikalische Bescherung.
„SantaMental“ von Steve Lukather & Friends erscheint auf ulftone/edel.