Die beste Edguy-Platte seit längerem kommt aus Sizilien. Erweckt der Opener „In Memory“ zunächst noch angenehme Erinnerungen an das Soloschaffen von Uli Jon Roth, u.a. durch die erkennbare klassische Schulung und erlesener Saitenbearbeitung, so ist ab „Whispers“ der Kurs überklar: Helloween-beeinflusster Power Metal der besseren Sorte. Und der achtenswerte Gesang von Joe Lombardo liegt halt weniger beim Ur-Vorbild Kiske als vielmer beim Edguy-Chef Tobias S., selber glühender Fan der Kürbisköpfchen in ihrer „Keeper“-Phase. Ebensolche können hier ziemlich unbeherrscht zugreifen, wenn sie sich nicht an etwas mehr direkt der Klassik entlehnten Zierrat der Italiener (wie die Engelschöre, die „Lacirmae Angeli“ einleiten) oder den scharfen Jazzbass etwa auf „A New Dawn“ stoßen.
„A New Dawn“ von Orion Riders erscheint auf Lion Music/Alive.