Was für ein fast schon genialer Bastard aus Hardcore und Dunkel-Metal! Remembering Never haben mit „Women And Children Die First“ die Hartwurst-Scheibe des noch immer nicht ganz alten Jahres kreiert und sich mal eben an die Spitze einer derzeit sehr erfolgreichen Szene gemosht. Der Hardcore / Emo-Szene. Sicher, sie werden niemals so viele Scheiben wie Thursday oder Thrice verkaufen, aber rein musikalisch toppen sie die Chart-Corler. Sowohl was die Härte, als auch den Schwierigkeitsgrad und die Qualität angeht.
Remembering Never haben was zu sagen. Das Cover deutet es an, die Texte haben Inhalte, Meinungen. Es geht um Drogen, Krieg, Gewalt, Religion und Politik. In bester Hardcore-Tradition wird angeklagt, keine „Ich bin der Geilste“-Phasen. Und Remembering Never sind heftig, sie sind brutal, intensiv und mehr als eine Schippe härter, als die anderen Hardcore-Bands. Sie sind auch nur wenig Emo. Meist schreit und grunzt es aus den Boxen, Clear-Vocals kommen nur dezent zum Einsatz. Häufig geht es in Richtung Death-Metal. Etwas Hatebreed, etwas Disbelief, etwas Thursday. Eine explosive Mischung. „Women And Children Die First“ ist eine schwierige Platte, der man zuhören muss. Die Musiker frickeln, wechseln Tempi, Stimmen, Rhythmen, sie überraschen, fordern den Hörer. Ihre zweite Platte ist komplex und sie ist klasse.
„Woman And Children Die First“ von Remembering Never erscheint auf Ferret/Indigo.