Ein ganzes Album voller romantischer Balladen, die sich mit den emotionalen Wirrungen des Jugendalters befassen sind auf diesem Album vereint und zunächst ist es etwas schwierig, das Material stilistisch einzuordnen. Das ist eindeutig ziemlich folkig, was dieser junge Ritter von der blauen Blume hier aufgenommen hat. Hört man genauer hin, wird erkenntlich, dass da aber auch eine gehörige Menge Pop drin steckt. Die Texte behandeln die klassischen bleib-bei-mir-verlass-mich-nicht-Topoi und verzichten dabei fast völlig auf Metaphern und Analogien, eröffnen einen direkten Zugang zu einer einfachen Geschichte. Zudem könnten viele der Songs auch von den Chart-Stürmerinnen und -Stürmern des amerikanischen Mainstreams interpretiert werden. Dass man das nicht gleich merkt, liegt vor allem an den zurückhaltenden Arrangenments, die Akustikgitarre und Gesang im Zentrum belassen und auf musikalische Gimmicks gänzlich verzichten. So wird viel gewonnen. „Philadelphia Songs“ erreicht uns erst eineinhalb Jahre nach der Erstveröffentlichung in den USA und die offene Produktionsweise, die vieles nur andeutet und sich weder zu den Sound-Moden der Vergangenheit noch denen der Gegenwart eindeutig bekennt, gibt dem Material etwas zeitloses.
„Philadelphia Songs“ von Denison Witmer erscheint auf Bad Taste/Soulfood.