Platte der Woche KW 24/2004
A.C. Newman ist niemand anderes als Carl Newman von den New Pornographers und der Titel dieser CD ist purstes Understatement. Bereits bei den Pornographers pochte Newman ja stets auf die heiligende Wirkung des durch die 70er angehauchten Power Pop. Auf dieser Scheibe entfaltet er dieses Genre nun zu voller Blüte und wartet mit einer Sammlung unglaublicher Hits auf. Niemand – auch nicht die Posies – verstehen es scheinbar wie der ulkige Kanadier mit Erwartungshaltungen und Versatzstückchen dermaßen überzeugend zu hantieren, dass das Ergebnis gerade so klingt, als habe er das Power-Pop-Genre soeben selber erfunden. Mit nahezu diebischer Freude versieht er seine kleinen Meisterwerke immer wieder mit Accessoires und Schlenkern – mal eine marodierende Trompete hier oder ein waghalsige Harmonie dort -, die es selbst dem gutmütigsten Zyniker unmöglich machten, diese Scheibe langweilig zu finden. Ganz im Gegenteil: Von Track zu Track setzt Newmann – scheinbar leichtfüßig und inspiriert – immer noch eins drauf, so dass man sich am Ende fragt: Wenn das so einfach ist und so wunderbar klappt – warum in aller Welt gibt es dann andererseits bloß soviel langweiliges Mittelmaß? „The Slow Wonder“ ist schlicht und ergreifend ein Meisterwerk geworden.
„The Slow Wonder“ von A.C. Newman erscheint auf Matador/Indigo/Beggars Group.