Eigentlich gehört ja schon eine Portion Chuzpe dazu, heutzutage, solch eine Scheibe herauszubringen. Ganz ohne Brimborium und nur begleitet von seinem musikalischen Partner James Walbourne stellt sich Peter Bruntnell hier – quasi nackt – vor sein Publikum und singt sich durch eine Sammlung zurückhaltender, beinahe unauffälliger akustischer Songs. Aber Peter ist einer der wenigen britischen Songwriter, der sich der Tradition verpflichtet fühlt – und dann muss man einfach irgendwann eine Akustik-Scheibe aufnehmen. Schade nur, dass das Songmaterial nicht durchweg dem Anspruch gerecht wird und besonders in der zweiten Hälfte ein wenig allzu beliebig daherkommt. Auf elektrisch produzierten Scheiben oder im Live-Kontext mag sich das ja relativieren, aber so plätschert das Ganze doch ziemlich dahin. Auf seiner Website taucht irgendwo die Wortkreation „mellifluous“ auf – also eine Mischung aus „sanft“ und „überflüssig“. Nun, ganz so schlimm ist es nicht – denn schließlich tut diese Scheibe ja niemandem weh, ist ein wichtiger Schritt in Peters Karriere und enthält mit „How You Are“ und „By The Time My Head Gets To Phoenix“ ja auch einige sehr schöne Songs – aber irgendwie ist der elektrische Peter Bruntnell von z.B. „Normal For Bridgwater“ dann letztlich doch überzeugender.
„Played Out“ von Peter Bruntnell erscheint auf Loose/Sony Music/Soulfood.