Wieder ein Bandprojekt von Dario Mollo, diesmal mit „The Voice of Rock“ Glen Hughes: Letzte Abkassierversuche mollig gewordener alter Fürze oder gekonnte Statements der Altmeister? Tatsächlich wohl wirklich eher Letzteres, denn lange hat man Glen Hughes nicht mehr so leidenschaftlich und zu so rockigem Material seine unverwechselbaren Schreie, hoch wie der Nanga Parbat, abliefern hören.
Signore Mollo war spätestens mit seinem Projekt The Cage bekannter geworden, für das er (ganz ähnlich wie Rolf Munkes mit seinem Empire übrigens) ex-Black Sabbath-Sänger Tony Martin und Tastenzauberer Don Airey (ex-Colosseum, ex-Rainbow, ex-Cozy Powell, ex-Ozzy sowie natürlich der amtierende Organist der Deep Purple-Kirche) verpflichten konnte. „Wild Seed…“ präsentiert nun neben Mollos eigenen beachtlichen und hörbar von Tony Iommi beeinflussten Saitenkünsten Dario Pati (drms), Fulvio Gaslini (bss) und Roberto Gualdi (Elektric Zoo, The Cage, drms). Was dabei insgesamt herauskommt, ist eines der wenigen unpeinlichen, da relativ wenig Klischee-verklebten Hard Rock-Alben der letzten Zeit, das speziell durch Hughes‘ teils wieder an „Stormbringer“-Zeiten erinnernde, soulige Power streckenweise sogar zu einem echten Genuss wird. Anspieltipps: Das durch abgedeckte Saiten beim Hauptriff enorm groovende „Make Believe“ und das dramatische Epos „16 Guns“.
„Wild Seed Of Mother Earth“ von Voodoo Hill erscheint auf Frontiers/Soulfood.