Auf diesem ersten Longbläher (40 Min.), einer gleichnamigen Debüt-EP aus dem Jahr 2003 folgend, der Heidelberger ertönt – jedenfalls für des Rezensenten Ohren – staubtrocken rockendes Stoner-Material, auch wenn die Promo-Info Vorlieben für Steely Dan und Rachmaninoff dazurenommieren möchte. Ist ja auch wurscht, denn das von den Heidelbergern auf „Isle Of…“ Gebotene ist auch ohne Klassikeinflüsse eigentlich recht vergnüglich: Von punkiger Wut getriebene Nummern wie „Black Iron Prison“ stehen neben einer an Lou Reed / VU gemahnenden Überraschung wie „Lick It Up“ und neben d e m kommenden Sommerhit 2004: „This Summer Is Computer Animated“, das auch vom großen Jazz Butcher stammen könnte. Man merkt schon, die Jungs haben auch textlich den Schalk im Nacken, besonders spürbar im über einen Devo-Beat gesungenen „Stuntmen Of Love“. Sehr besoffen klingend dann noch der Hidden Track, das ist ja dann schon weit weniger originell…
Insgesamt möchte man TWC lobend klasse Texte, authentisches Feeling sowie wunderbare Vintage-Verzerrung bescheinigen. Die relativ monotone Gesangsstimme und die trotz „Keule“ Collenbuschs Mastering dumpf-blechern klingende Produktion ohne wirkliche Höhen und mit (ausser bei „Lick It Up“) fast nicht auszumachenden Bass gehen von den vielen Pluspunkten allerdings wieder ab.
„Isle Of Handicapped Pets“ von The Walking Cities erscheint auf Red Room/FinestNoise.