„I love the sound of napalm in the morning“, könnte man in Abwandlung eines (schlimmen) Filmzitats sagen. Die Auswahl an zur Verfügung stehenden Morgenliedchen der britischen Grindcore-Institution um Mark „Barney“ Greenway ist soeben wieder ein entscheidendes bisschen größer und damit auch schwieriger geworden, denn in Fortsetzung der ’99er Mini-CD huldigen Napalm Death auch auf dem aktuellen „Part 2“ wieder ihren direkten Einflüssen und musikalischen Helden. Als da beispielsweise wären: Cryptic Slaughter mit „Lowlife“ (Wutbatzen mit gesellschaftskritischer Attitüde), Hellhammers „Messiah“ (etwas Black Metal-Pioniergeist steht auch NP gut), „Blind Justice“ von der politischen Punkcore-Gesinnungspolizei Agnostic Front, Discharges „War’s No Fairytale“ (dem immer noch wenig hinzuzufügen bleibt), Kreators „Riot Of Violence“ (willkommene Erinnerung daran, wie unsere Ruhrpott-Speedos vor „Golden Age“ klangen) oder auch Sepulturas frühe „Troops Of Doom“ (herrlich).
Alles wird (soweit überhaupt hierorts bekannt) recht nah am Original dargeboten und erhält trotzdem diesen NP-typischen ICE-Speed-Charme. Der Sprung der Musiker in ihre ganz alten Tapesammlungen und LP-Kisten hat sich für ihre eigenen Fans jedenfalls wieder gelohnt – und sei es nur als Geschichtsstunde.
„Leaders Not Followers 2“ von Napalm Death erscheint auf Century Media Records.