In seinem Lebenslauf heißt es von Bart Davenport, er sei irgendetwas zwischen einem Pop-liebenden Soul Brother und einem eher ruhigen und zeitlosem Folk-Sänger. Packt man noch ein wenig Country und Westcoast dazu, dann stimmt das schon alles irgendwie. Auch seine Vorbilder und Einflüsse sind ganz eindeutig aus seiner Musik herauszuhören – und die stammen allesamt wohl aus den 60s. Nur so ist es zu erklären, dass diese, seine zweite Scheibe – reichhaltig und opulent arrangiert – klingt wie eine Scheibe aus jener Zeit. Nun, das tun viele – wunderlich ist in dem Fall bloß, wie konsequent und das geschieht. Wüsste man es nicht genau, dann glaubte man, dies sei die Re-Issue einer obskuren, verschollenen Westcoast Scheibe von 1967. Der ehemalige Frontsänger der Bands The Lonely Ones und The Kinetics soll ja mal ganz anders drauf gewesen sein. Auf „Game Preserve“ hält er jedoch in etwa jene Fahne hoch, mit der John F. Sebastian in Woodstock wedelte. Leider überschattet dieses Gimmick ein wenig Davenports durchaus vorhandene Songwriter-Qualitäten. Für Freunde von altmodischer (bzw. zeitloser) Hippiemusik ist diese Scheibe aber auf jeden Fall nicht falsch.
„Game Preserve“ von Bart Davenport erscheint auf Mushroom/edel.