Wer auf beinharte elektronische Beats steht, die sich Strukturen nicht grundsätzlich verschließen, ohne dabei gleich als Songs auszuarten, der sollte sich mal mit Christian Harder beschäftigen. Irgendwoher kennt man ja das Problem: Elektronik heißt heutzutage ja auch immer gleich Disco. Und in der Disco stört alles, was vom Abhotten ablenkt (Texte z.B.). Dieses Dogma versucht Harder – übrigens z.T. in deutsch – aufzubrechen. Das gelingt ihm nicht ganz, weil das kompromisslos aggressive musikalische Tun doch noch einen ganz schön harten, industriell-maschinellen Brocken darstellt, aber als Klangbildhauer mit poetischer Seele bietet er zumindest interessante Denkanstöße und Alternativen an.
„Goodbye Monkey Gravity“ von Christian Harder erscheint auf Wonder/Indigo.