Nachdem die Kings Of Convenience den Boden für diese Art von Musik – nun wie soll man sagen – „wieder aufbereitet“ haben, kann man es ja mal versuchen. Scott Kannenberg (Pavement) entdeckte die Moore Brothers, die nicht nur singen wie Zwillinge, sondern auch welche sind. Und so unverschämt hat (zumindest seit den besagten KOC) niemand mehr nach Simon & Garfunkel geklungen. Dabei soll nicht gesagt werden, dass die Moore Brothers, die Penelope Houston auf ihrer anstehenden Tour begleiten werden, keine eigene Note haben. Aber wenn perfekte Harmoniegesänge zu einer einsamen (und vor allen Dingen einzelnen) akustischen Gitarre geboten werden, gibt es nun mal nicht allzu viele Referenzen. Wie nicht anders zu erwarten, strahlen die sanft dahin gehauchten Songs eine versöhnliche bis schläfrige Aura aus. Genau das richtige für zugenebelte Herbstabende. Die Texte, die die beiden singen, haben dabei allerdings weniger mit amerikanischer Selbstfindung zu tun, sondern sind eher schrulliger Natur, wie es in der Info ganz richtig heißt. Dabei sind sie modernen Kollegen wie Devendra Banhart näher, als den jungen, sanften wilden der 60s. Dieses ist bereits das dritte Werk der Brüder, aber das erste, das hierzulande erscheint. Alle, die sich mit o.a. Eckwerten identifizieren können, sollten sich der Moores einmal annehmen!
„Now Is The Time For Love“ von The Moore Brothers erscheint auf Plain/Cargo.