Also alles was recht ist – das ist eine eigenartige Scheibe! Obwohl eigentlich alle Ingredienzen stimmen, ist es selbst nach mehrfachem Durchhören unmöglich, sich an bestimmte Details (oder gar Songs) zu erinnern. Es gibt eine charaktervolle, prägnante Stimme – natürlich die der namensgebenden schottischen Chanteuse – abwechslungsreiche, stilvolle Arrangements, eine kompetente Band und Songs, die doch zumindest nicht wirklich schlecht sind. Und trotzdem funktioniert dieses Album in der Summe nicht richtig. Das erinnert ein wenig an die Scheiben von Maria McKee aus den frühen 90ern. Und vergleicht man dann diese mit „Things We Do“, ist das verbindende Element eine gewisse stilistische Richtungslosigkeit. Vielleicht hätte Frau McCluskey auf ihrem Debüt nicht unbedingt alle möglichen Stilrichtungen auf einmal – vom Folk über Soul und Gospel bis hin zum Jazz – in jeden einzelnen Song packen sollen. Das muss indes daran liegen, dass man mit einem Timbre wie Angelas auch tatsächlich alles singen KANN. Was positiv angemerkt werden muss, ist, dass trotz der stets im Mittelpunkt stehenden Stimme die Scheibe nicht zu einem modischen, hippen Showcase Pop-Album a la Anastacia & Co. zurechtmanipuliert wurde, sondern im Grunde ein solides, erdiges Songwriter-Werk geworden ist. Der Erfolg gibt Angela McCluskey recht. Im Vorprogramm von R.E.M. präsentiert sie sich gerade einer adäquaten potentiellen Zielgruppe und demonstriert damit über den Umweg der Live-Performance ihre zweifelsohne vorhandenen Qualitäten.
„The Things We Do“ von Angela McCluskey erscheint auf Manhattan/EMI.
