Lit sind diese putzigen Pop-Punker, die Spaß machen, aber keinem weh tun und die daher auch niemand zwingend benötigt. Diesen Ruf haben sie seit ihrem 99er-Debüt „A Place In The Sun“, ihrer Hit-Single „My Own Worst Enemy“ und ihrem Video mit Pamela Anderson bei uns. Danach wurde es still. Doch anscheinend nur bei uns, in den Staaten scheinen sie – glaubt man den Bildern auf der DVD – mächtig abzuräumen. Und auch musikalisch hat sich offensichtlich einige getan.
Die Platte wird mit einem klassischen Hardrock-Riff eröffnet. Nix Pop, hier wird gepost, wie es Def Leppard und Aerosmith auch nicht besser konnten. Rock N Roll ist Trumpf, trockene Riffs, hallo Lederjacke. Doch die Überraschung hält sich in Grenzen, schon bald verfallen Lit wieder ihrer Leidenschaft und pop-punken munter drauf los. Das geht durchaus in Ordnung und kommt eine Nummer kräftiger als Good Charlotte, hat aber nicht die Qualität von Blink 182 oder gar Over It. Macht nichts, das Album ist trotzdem richtig gut. Denn Lit wirken merklich gereift, haben keine Angst vor ruhigen Tönen und überzeugen mit einem recht dunklen Touch, der der Band ausgezeichnet steht. Die Mischung aus schnellen Pop-Krachern und fast schon melancholischen (und teilweise akustischen) Stücken stimmt und plötzlich sind Lit gar nicht mehr so unnötig wie damals. Nein, die Platte weiß zu gefallen, Lit haben einige Hits geschrieben und können vielleicht auch bei uns bald einen Status wie in den Staaten erreichen. Haben andere ja auch geschafft.
Parallel zur CD erscheint auch eine neue DVD von Lit. Die heißt „All Access“ und hat alles, was der Fan begehrt. Massig Live-Auftritte, Backstage-Aufnahmen, Videos und Making-Ofs und die Länge von einer halben Ewigkeit. Fans werden sie lieben, wer es erst werden will, sollte mit der CD anfangen.
„Lit“ von Lit erscheint auf DRT/Soulfood.