Studio-Album Nummer fünf von den Chemical Brothers – Tom Rowlands und Ed Simons gehören ja – ketzerisch ausgedrückt – eigentlich schon zum alten Eisen, immerhin werkeln sie bereits seit 11 Jahren an ihren elektronischen, blockrockenden Beats. Und Ermüdungserscheinungen treten nach wie vor nicht auf. Auch nicht auf dem neuen Album, „Push The Button“. Auch wenn viele Hardcore-Dance-Anhänger den Brüdern vorwerfen, mit den Jahren und den entsprechend verkauften Einheiten viel von ihrer frühen Experimentierfreudigkeit verloren zu haben, kann man bedenkenlos bei „Push The Button“ zugreifen. Zugegebenermaßen haben sich die Chemical Brothers immer weiter in Richtung „richtige“ Songstrukturen bewegt, aber wenn dabei immer noch großartige Tracks herauskommen, ist das kein musikalisches Verbrechen. Und wenn sie dann auch mal wieder das goldene Händchen in Sachen Gesangs-PartnerInnen beweisen, ist doch alles in Ordnung. Diesmal kommt Q-Tip von A Tribe Called Quest bei der aktuellen Single „Galavanize“ zum Zuge, Charlatans-Frontmann Tim Burgess darf auch wieder ran („The Boxer“), Kele Okereke von Bloc Party verziert das eher technoide „Believe“, Anna-Lynne Williams von den Trespassers William verschönert – das teilweise an Orbital erinnernde – „Hold Tight London“ und Mos Defs Bruder Anwar Superstar marschiert durch „Left Right“. Klasse Grooves, hier und da ein Breakbeat, „Marvo Ging“ erinnert streckenweise an „Where Do I Begin?“ von der „Dig Your Own Hole“-Platte, mal entspannt, mal blockrockend – und mit „Surface To Air“ das beste Album-Schlussstück seit langem. Und jetzt nur noch den Repeat-Button drücken.
„Push The Button“ von The Chemical Brothers erscheint auf Freestyle Dust/EMI/Virgin.