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Jungbrunnen
Huch, die sind aber alle jung hier! Ein bisschen hat ein Konzert der Kölner Shooting-Stars Timid Tiger ja schon etwas von einer Oberstufenparty, denn außer den üblichen Verdächtigen
von der lokalen Journaille war an diesem Abend im rappelvollen Subway wohl niemand über 21. Mit jugendlicher Unbekümmertheit haben sich die fünf Raubkatzen innerhalb weniger Monate vom Insidertip mit einer EP auf Sputnik zur hypefähigen Hoffnung der Hamburger Institution L’Age D’Or gemausert.
An diesem Abend galt es, mit einer zünftigen Release-Party die (Wieder-)Veröffentlichung der feinen „Miss Murray“-Single zu feiern, deren Erstauflage auf dem kleinen Kölner Label Highcat Records letztes Jahr in Rekordzeit ausverkauft war. Also schlichen die fünf jungen Herren, die im März auch Altmeister Phillip Boa And The Voodooclub deutschlandweit supporten werden, erst einmal stundenlang durch die Location, um mit Freunden (und solchen, die es werden wollen) zu plaudern, bevor es dann weit nach 23.00 Uhr auch noch Livemusik gab. Der Höhepunkt des kurzen Auftritts war ohne Frage „Miss Murray“, doch auch sonst ließ sich die Fangemeinde vor der Bühne nicht nur wegen der Gratisschokolade zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Später wurde zudem im Gästebuch der Timid Tiger-Website Freude darüber zum Ausdruck gebracht, dass sich auch Frühwerke à la „Let The City Save Us“ und „Rabbit On Fire“ im Set wiederfanden. Einzig und allein die Tatsache, dass das reguläre Programm bereits nach rund 25 Minuten zu Ende war und mit einem unnötig langen Zugabenreigen auf fast die doppelte Länge gestreckt wurde, erschien ein wenig seltsam. Aber bis zur von Gaesteliste.de präsentierten Konzertreise im Frühsommer haben die fünf Jungs ja noch Zeit, sich das abzugewöhnen. Auf ihrem Weg in die Retro-Pop-Oberliga allerdings werden sich Timid Tiger mit ihrer zeitgeistigen Melange aus Stakkato-New-Wave-Rock, Disco-Groove, ohrwurmigen Pianoparts und einer Handvoll elektronischem Krimskrams so oder so kaum aufhalten lassen.