Das Vorwerk „Sweet Vengeance“ dieses schwedisch-griechischen Joint-Ventures wird in der Szene teils kultisch verehrt, auch und gerade darum lassen die ersten zwei Tracks des ’05er Opus zunächst enttäuscht zurück: „Melodic Death Metal mit ganz schön wenig Melodien“ ist man versucht zu meckern. Freund Hein sei Dank bessern sich Songs und Laune aber schlagartig ab „Poems“, das u.a. durch herzerfrischende Gitarrenduelle zwischen Marios Iliopoulos und Gus G (Firewind, ex-Dream Evil) gefällt, wie man sie sonst mehr im NWOBHM zu finden erwartet.
Bei „Frozen“ hat Mikael Stanne (Dark Tranquillity) mit unverzerrtem Gesang ausgeholfen, ein Job, den beim Debüt Evergreys Tom S. Englund noch grandioser verrichtet hatte. Das gesetztere Instrumental „Solus“ bringt mit Fredrik Nordströms (Dream Evil) Orgel weitere Klangfarben in dieses musikalische „Chaos“, das als gutartig, aber nicht weltenbewegend im Gedächtnis bleibt.
„Descent Into Chaos“ von Nightrage erscheint auf Century Media Records.