Es war ja fast zu erwarten gewesen: Nachdem Colin Blunstone und Rod Argent sich letztes Jahr dazu durchgerungen hatten, mit den reformierten Zombies auf mehr oder minder erfolgreiche Revival-Tour zu gehen, liegt nun das Resümee in Form dieses durch ein Streichquartett aufgewerteten Live-Albums vor. Wie immer, wenn eine spezifische Show komplett mitgeschnitten wird, hat das seine Vor- und Nachteile. Der Vorteil sind in diesem Fall die Streicher – wodurch wir sogar in den Genuss von A-Cappella-Versionen kommen, die tatsächlich auch mal ein Jota von den ursprünglichen Arrangements abweichen – und der Nachteil ist die Tagesform. Denn im Gegensatz etwa zu Konzerten auf der Tour, bei denen die alten Zombies-Tracks tatsächlich zu den Höhepunkten zählten, geraten diese hier ziemlich „miss“. „Time Of The Sesaon“ etwa, das ja stets von dem attraktiv verschleppten Tempo lebte – wird hier kaputtgestolpert und warum Argent ausgerechnet bei „She’s Not There“ – der Blaupause für alle E-Piano-getriebenen Pop-Songs – auf der Orgel ausrasten musste, bleibt mysteriös. Daneben gibt’s die zumindest durchwachsene Auswahl aus dem „Rest-Oeuvre“: Eine mittelprächtige Cover-Version von „What Becomes Of The Broken Hearted“, eine bessere des Tim Hardin Stücks „Misty Roses“, „Hold Your Head Up“ – wie gewohnt im Schweinerock-Modus, der brillante, erstaunlich leichtfüßige Opener „Andorra“, die zuweilen doch eher ins musicalhafte abgleitenden Tracks der letzten „Miracle“ CD sowie ein Alan Parsons Project Durchsacker aus Blunstones Auftragssänger-Zeit sowie seinen einzigen Solo Hit „I Don’t Believe In Miracles“. Alles in allem ist diese Scheibe eine korrekte Momentaufnahme der Zombies 2004 – nicht mehr, aber auch nicht weniger (und das meint hier, dass alle relevanten Zombies-Tracks aus der Altphase auch drauf sind!).
„Live At The Bloomsbury Theatre, London“ von The Zombies erscheint auf Go! Entertainment/Alive.