Wie ein Spiegelei brutzelnde Marshalls, mit Bottleneck zum Schluchzen ge(t)riebene Les Paul-Gitarren und dann diese Stimme zwischen Frees Paul Rodgers und Chris Robinson / Black Crowes: Obwohl Tishamingo auch nach eigenen Aussagen eine Southern Rock-Band sind, auch wenn mit „Poison Whiskey“ ein Lynyrd Skynyrd-Cover enthalten ist – das neue Album „Wear n‘ Tear“ führt jede Menge starker Assoziationen mit sich, wobei die Crowes vielleicht noch die Eindrucksvollste davon abgeben.
Spätestens mit „Hillbilly Wine“ wird deutlich, dass Jess Franklin ein Slidegitarrist alleroberster Kajüte ist, den man mit Sonny Landreth oder Warren Haynes vergleichen möchte und kann. Starke, teilakustische und bluesgetönte Balladen wie „Magic“ kommen sogar ganz ohne Südstaatenflair aus, während das Instrumental „Rome“ seine Slide-Widerhaken zwischen Barmusik und Funk einschlägt und „Billy“ sowie die „Legend Of George Nelson“ Country-Roots auspackt. Produziert hat wie schon beim namenlosen Debütalbum John Keane (u.a. R.E.M.) – natürlich in Athens, Ga! Insgesamt eine verblüffend klischeearme, durch und durch „warm“ klingende CD.
„Wear n‘ Tear“ von Tishamingo erscheint auf Magna Carta/Mascot.