Der frühere und jetzt schon lange wieder-Kansas-Frontmann Steve Walsh (Kansas, Streets, Solo) hat schon mit den Soloalben „Schemer-Dreamer“ und „Glossolalia“ gezeigt, dass seine eigene Musik oft sehr viel näher am Prog und Heavy-Rock und weit weniger am Mainstream gebaut hat, als die „Messmer-Tee“-Hymnen seiner Hausband. Doch wenig hatte auf die gewollt modern klingendwollende Produktion, die Loops und Syndrums vom Album-Opener „Rise“ vorbereitet. Doch alsbald verwischen Walshs unverwechselbare Stimme und harte Rockriffs den trügerischen Eindruck und man fühlt sich wieder ganz zu Hause beim offensichtlich alterslosen Mann mit der großen Stimme und den packenden Geschichten, die er zu erzählen hat.
Der Titeltrack, das abermals von Steckdosendrums eingeleitete „Hell Is Full Of Heroes“ sowie das zehnminütige, opulente „After“ werden zusätzlich durch Orchester- (sprich Synclavier-)Arrangements von Symphony X-Mastermind Michael Romeo aufgewertet. Fürs Takthalten sind Joe Franco (drms%3B Magellan) und Joel Kosche (bss, guit%3B Collective Soul) verantwortlich. Für besondere Klangfarbentupfer sorgt überdies der zeitweilige Kansas-Violinist David Ragsdale. Und schlicht starke Songs wie „Pages Of Old“ zwingen sowieso zum genau Zuhören. Großes Kino also wieder mal vom Shadowman und Rainmaker.
„Shadowman“ von Steve Walsh erscheint auf Frontiers/Soulfood.