Liegt es nur an den mit tiefer, einigermaßen charismatischer Erzählerstimme dargebotenen Kopierverhinderungs-Voice-Overs, die mehrfach in die Tracks der Promo eingeblendet wurden, dass „The Godless Endeavour“ mehr denn je an die guten alten Queensryche erinnert? Und dabei absolut wie aus einem Guss wirkt (obwohl kein eigentliches Konzeptalbum)? Nein, es liegt wohl auch am Powerdrumming von Van Williams, das z.B. bei „Born“ ernstlich an Scott Rockenfields Rhythmushexereien herankommt. Und natürlich sind auch Warrel Danes hier häufig trotz Auf-die-Fresse-Kompositionen sehr melodisch-eingängig dargebotenen Refrains nicht unschuldig. Kein zweites „Dead Heart In A Dead World“, schon gar kein „Operation Mindcrime“ (aber das Niveau kriegen Queensryche selbst ja seit Jahrzehnten nicht mehr hin), aber eine deutlich stärkere Platte als „Enemies Of Reality“ allemal. Kleineres „Problem“ für Problemsucher: Alle Stücke sind gleichmäßig stark, keins ragt meilenweitfürcamelfilter heraus. Doch auch das gehört zum Charme dieses langsam, aber gewaltig wachsenden Albums, das der allgegenwärtige Andy Sneap produziert hat.
„The Godless Endeavour“ von Nevermore erscheint auf Century Media Records.