Mit diesem Album begibt sich Julien Clerc – der sich mittlerweile auch das Etikett „Altmeister“ gefallen lassen muss – auf den Weg zurück zu den Wurzeln dessen, das ihn einstmals inspirierte, für damalige Verhältnisse moderne Chansons zu fabrizieren. Eine gewisse Sinnkrise überbrückte er mit einem 2003er Album, auf der er sich relativ neutral dem amerikanischen Jazz widmete. „Double Enfance“ ist jetzt wieder 100% französisch geraten. Clerc suchte sich als Mittel der Inspiration Co-Autoren und konzentrierte sich dann darauf, deren Texte mit seiner Musik zu seinen Songs zu machen. Dass darunter zwar langjährige Clerc Freunde und auch Carla Bruni – nicht aber zum Beispiel Benjamin Biolay, Miossec oder Dominique A sind, zeigt indes, dass Clerc nicht unbedingt als Innovator auftreten will. Stattdessen verlässt er sich ganz auf die Ausdruckskraft seiner mittlerweile leicht brüchigen Stimme (der Zorn vergangener Tage ist scheinbar einer gewissen Resignation gewichen) und unternimmt bei den Arrangements keine großartigen Experimente. So gesehen ist „Double Enfance“ ein charmant altmodisches, leichtfüßiges aber nicht leichtgewichtiges und trotz des ungewöhnlichen Ansatzes typisches Clerc-Album geworden.
„Double Enfance“ von Julien Clerc erscheint auf Virgin/EMI.




