Zur Abwechslung mal wieder im Eigenverlag erscheint der jüngste Stygma-Streich. Der Albumtitel deutet nicht etwa auf einen Schwenk vom angestammten, progressiv behauchten Power Metal / Rock zum Death Metal hin. Sondern er verdeutlicht, dass für „Rotting Corpses“ bislang unveröffentlichte Archivleichen, Album-left overs sowie Live-Aufnahmen exhumiert wurden. Fans können sich auf gleich vier 1997 entstandene Take Outs von „Solum Mente Infirmis“ freuen, die mit bis zu 12:30 Min. teils episches Format aufweisen und sämtlich hörenswert sind – allen voran „The Edge“.
Zu schade zum Verrotten auch das treibende „Terror“ und mit Abstrichen auch die Betroffenheits-Kuschel-Nummer „Tsunami“, beide von den Sessions zum 2000er „Phobia“-Album. Auch das Live-Material unterstreicht eindrucksvoll die Bandbreite dieser zu Unrecht immer noch nicht weithin bekannten Band: Black Sabbaths „Heaven And Hell“ gerät ebenso unpeinlich wie Willie Dixons alter Bluesklassiker „I’m A King Bee“ (recht bekannt u.a. in der Version von Muddy Waters).
„Rotting Corpses“ von Stygma erscheint auf Eigenvertrieb.