Die 17 Hippies sind ja eines dieser wenigen teutonischen Wunder, die im Ausland (namentlich in Frankreich) im Prinzip erfolgreicher sind als zu Hause und die über weitreichende internationale Kontakte verfügen. Insofern ist es denn auch nichts Besonderes für die Berliner, wenn sie mal musikalische Gäste einladen – wie in diesem Falle den Avantgarde-Allround Gitarristen Marc Ribot – um mit ihnen zusammen zu musizieren. (Element Of Crime-Gitarrist Jakob Ilja ist eh ein Mitglied bei den Hippies.) Mehr (oder weniger) ist das hier auch nicht: Ein Konzertmitschnitt eines ziemlich typischen Hippies Konzertes, das durch die Beiträge der Gitarristengäste ein wenig aufgebohrt wurde. Mit ihrer unkalkulierbaren, aber immer sympathischen Melange aus Stilen – bei der alles beigemengt wird, was NICHT hip, modern oder Rockmusik ist – gelingt es den Hippies nahezu immer, ein breites Publikum anzusprechen. Ribots Beiträge fallen in diesem Zusammenhang weit weniger aus dem Rahmen als dies vielleicht zu vermuten gewesen wäre. Sicher, so psychedelisch nahe an den Grateful Dead sind die Hippies ansonsten nicht – letztlich stehen aber doch immer wieder die Songs (bzw. die Lieder, die Chansons oder gar die Moritaten) im Vordergrund, die von den Hippies reihum interpretiert werden. Dass der instrumentale Anteil hier ein wenig überwiegt, ist selbsterklärend – ansonsten aber ist diese Scheibe eine ziemlich normale Hippies-Angelegenheit (mehr als z.B. die Ambient-Hippie Elaborate) – und ergo für Fans gedacht und geeignet.
„Play Guitar – Feat. Marc Ribot & Jakob Ilja“ von 17 Hippies erscheint auf Hipster/Soulfood.