In ihrer dänischen Heimat sind die Jungs längst Superstars. In Deutschland wurde ihr Debütalbum „Frengers“ dagegen nicht so recht beachtet. Allenfalls der nerdige DJ deiner Lieblingsdisse hat vielleicht mal „Am I Wry? No“ aufgelegt und das eine oder andere Mix-Tape-Mädchen wusste mit den zuckersüßen Melodien aus Dänemark etwas anzufangen. Insiderwissen also. Dabei hatte „Frengers“ durchaus das Zeug zur Breitenwirkung. Vielleicht gelingt das Mew ja mit ihrem zweiten Output. In punkto süßer Klebrigkeit hat der von Michael Beinhorn (Soundgarden, Marilyn Manson) produzierte Longplayer sogar noch etwas zugelegt. Manche werden Kitsch sagen. Dabei hat „Mew And The Glass Handed Kites“ auch irgendwie etwas von einem Konzeptalbum, das sich nicht leicht durchschauen lässt. Die Songs spielen ineinander, Übergänge wirken fließend und wenn man nicht genau aufpasst, verliert man den Überblick. Aber das ist manchmal ja auch nicht das Schlechteste. Lass dich fallen und genieße den Mew’schen Soundkosmos. Ob es die Dänen in Sachen epischer Bombast hier vielleicht ein wenig übertrieben haben, bleibt Geschmacksache. Mehr Songwriting, weniger Soße wäre ja auch ein Konzept gewesen. Hörenswert bleiben Mew auf ihrem neuen Tonträger aber allemal.
„Mew And The Glass Handed Kites“ von Mew erscheint auf Sony BMG Music.