Auf dem neuen Album des Projektes aus San Diego (das sich ursprünglich aus der Band Three Mile Pilot entwickelte) haben die fünf Herren mittleren Alters zu einem Format gefunden, das sowohl zum Bandnamen passt, wie auch zum allgemein düsteren Tenor, der auf diesem Werk vorherrscht. Die Musik auf der neuen Scheibe kommt nämlich irgendwo „schleppend“ daher. Nicht im Sinne von langweilig, sondern im Sinne von rau und zögerlich – so als suchten Pall Jenkins, Toby Nathaniel und ihre Mitstreiter in jedem Stück nach der richtigen Balance und dem richtigen Tempo. Das macht die Sache – trotz Düster-Akkorden, tieftraurigen Gitarren-Soli, majestätischer Keyboard-Passagen und einer stoisch und unerbittlich marschierenden Rhythmusgruppe – irgendwie organisch, lebendig und nachvollziehbar. Und eben nicht so depressiv, wie es anhand der o.a. Bestandteile eigentlich sein müsste. Hier sind keine Perfektionisten am Werk, sondern Musiker, die sich weiterentwickeln und nach Ausdrucksmöglichkeiten suchen. Und innerhalb der Düsternis haben sie da zumindest einen schwach beleuchteten Pfad gefunden…
„The Spell“ von The Black Heart Procession erscheint auf Touch & Go/Soulfood.
