Der nackte Affe ist ein Begriff aus der Entwicklungsforschung und bezeichnet in etwa den modernen Menschen – ohne dessen zivilisatorische Schutzmechanismen. Im übertragenen Sinne zielen somit Naked Ape auf das bloßgelegte Zentrum. Dass die drei Schweden dabei allerdings recht distanziert zu Werke gehen, liegt in der Natur der Sache begründet: Naked Ape sind Verfechter der synthetischen Künstlichkeit. Das geht so weit, dass nicht bloß alles Sounds aus dem Computer kommen, sondern sogar die Stimmen elektronisch verfremdet werden. Dieses zweite Album geht dabei so gerade eben noch als Pop-Scheibe durch. „Gerade eben“ deswegen, weil die Jungs als Songwriter einfach zu schnell zufrieden sind. Wenn sie ein halbwegs gangbares „E-Riff“ gefunden haben, genügt ihnen dies meistens schon. Sie legen mehr Wert darauf, die einmal gefundene Idee minimal zu variieren als etwa auszuformulieren. Nicht nur deswegen fühlt man sich hier des Öfteren an Kraftwerk erinnert. Insofern klingt diese CD ein bisschen so, wie eine Science Fiction-Scheibe aus den frühen 80ern – nur freilich ohne erkennbare eigene Vision. Wer’s mag…
„For The Sake Of The Naked Ape“ von Naked Ape erscheint auf Lobotom.