„Full Circle“, 360 Grad, einmal hin und zurück. Das bedeutet im Falle von Walter Trouts erstem Studioalbum seit fünf Jahren unter anderem das: Die Blues-Ikone John Mayall kennt er seit 24 Jahren, hat ’82 das erste Mal mit ihm getourt, und kann ihn nun auf der Gästeliste seines aktuellen Albums begrüßen (wo der Oberbluesbreaker gleich zweimal an Gesang, Piano und Bluesharp einen gewohnt trocken-guten Job macht). Außerdem steht das Albumkonzept noch dafür, sich auf einem Tonträger mit vielen wichtigen Interpreten und ihren Stilistiken – von Roots-Blues bis hin zu Bluesrockern – ins Benehmen zu setzen.
Das Experiment muss als gelungen bezeichnet werden. Zwar bleibt Walter „No more Fishjokes“ stets erkennbar und im Spotlight, aber auch seine Gäste wie Jeff Healy (kuschelbluesig), Eric Sardinas (Dobro-Brandstifter), James Harman (authentisch), Bernard Allison (angepopter Blues) oder Joe Bonamassa (lodernder Bluesrock) können hier mit ihren Pfunden wuchern – nicht zuletzt, da ihren Soli in einem trotz vielen Live-Takes sehr transparentem Sound meist der rechte Stereo-Kanal vorbehalten bleibt. Ein wirklicher Fischzug für Trout-Fans, aber auch für einen schnellen Informationsrundflug über die verschiedenen Inspirationsquellen des Blues von gestern bis heute kann „Full Circle“ mit Gewinn eingesetzt werden.
„Full Circle“ von Walter Trout erscheint auf Ruf/In-Akustik.