„Als wir anfingen, dachte ich mir, wir machen einfach immer so weiter, aber inzwischen kann ich mir nicht mehr vorstellen, weiterhin immer nur schnelle Songs zu schreiben“, erklärte Thermals-Frontman Hutch schon vor anderthalb Jahren im Gaesteliste.de-Interview. Mit dem dritten Album seiner Band hat er, mit Hilfe von Brendan Canty als Produzent, diese Aussage jetzt in die Tat umgesetzt. Früher reichten 15 Songs kaum für eine halbe Stunde, dieses Mal reichen zehn für 36 Minuten. Aber natürlich wollen wir Quantität nicht mit Qualität verwechseln. Die ist nach wie vor vorhanden, wenngleich nun das Gewicht viel stärker auf den Songs an sich, anstatt nur auf der durchdringenden Energie wie bei den ersten beiden Alben des Trios, „More Parts Per Million“ und „Fuckin‘ A“, liegt.
Die Fokussierung auf die Texte macht durchaus Sinn: The Thermals, bei denen für diese Platte nach dem Abgang von Drummer Jordan Bassistin Kathy auch am Schlagzeug saß, nehmen auf ihrem dritten Werk kein Blatt vor den Mund und rechnen – fast schon auf Konzeptalbum-Terrain – mit den Zuständen in ihrem Heimatland ab. Bezog die Band aus Portland, Oregon, ihre Rasanz bisher vor allem aus der Musik, verteilt sich ihre Wucht nun endgültig gleichermaßen auf die Texte und den Sound. Will heißen? Fuckin‘ A!
„The Body, The Blood, The Machine“ von The Thermals erscheint auf Sub Pop/Cargo.
