Share This Article
The Champions
Die Vorzeichen hätten besser sein können. Da hatten Mogwai doch tatsächlich ein paar Tage vor dem Konzert in Bremen auf mogwai.co.uk vermerkt, dass man in der sehr unglücklichen Situation sei, zeitgleich mit dem Champions League Spiel Manchester United gegen Celtic Glasgow in Bremen spielen zu müssen. Ob sich tatsächlich jemand fand, der ihnen die Übertragung aufnehmen und nach dem Konzert geben konnte, entzieht sich leider der Kenntnis des Autors dieser Zeilen. Während des Konzerts allerdings schien alles andere – auch der Fußball – zweitrangig.
Selbiges begann mit dem Auftritt von Kid 606. Ein Mann und sein Computer. Beide zusammen sorgten für eine abgedrehte und bisweilen Aphex Twin nacheifernde Mischung aus Jungle, Drum and Bass, Breakbeat und anderen, nicht klar zuzuordnenden aber bizarren Klangkonstruktionen, die leider niemanden zum Tanzen animieren konnten.
Erst als Mogwai mit „Friend Of The Night“ vom aktuellen Album „Mr. Beast“ loslegten, füllte sich der Raum vor der Bühne merklich. Hier und da sah man Menschen zu so episch dahin schwebenden Stücken wie „Summer“ oder „I Know You Are But What Am I?“ langsam tanzen. Und obwohl die Schotten um Stuart Braithwaite den Ruf haben, unsäglich laut zu sein, war es diesmal gut auszuhalten, der Sound laut, aber druckvoll und klar wie die Nacht. Einzig als nach dem letzten regulären Song „We’re No Here“ eine kakophone Noise-Kaskade (aus der Konserve) den Saal füllte, hielt sich die Hälfte des überwiegend sehr zurückhaltenden Publikums die Ohren zu. Quasi als Belohnung für die Geduld, sicherlich nicht für den verhaltenen Applaus, gab es noch das groß angelegte „New Paths To Helicon (Pt.1)“ und den vielleicht besten Song des Abends, „Ratts Of The Capital“ als Zugabe.
Und wenn die Fußball-Analogien auch langsam nerven, Mogwai konnten im Gegensatz zu Celtic Glasgow an diesem Abend nur gewinnen.
