Diese Band hat eine Mission – es ist die Mission, die Leute wissen zu lassen, dass man sich nicht korrumpieren lassen soll von den Menschen, die denken, sie hätten etwas zu sagen, egal ob in den USA oder anderswo. Auf ihrer Homepage zitieren Ted Leo And The Pharmacists zum Beispiel einen Bezirksanwalt, der schon im Jahr 1967 zu wissen glaubte, dass der Faschismus Amerika einmal in Form von Nationaler Sicherheit heimsuchen würde. Dieses Zitat wird nicht weiter kommentiert, und es spricht ja sowieso für sich.
Politisch auf der richtigen Seite zu stehen – schön und gut. Das allein genügt natürlich nicht für einen wie Ted Leo, der nun schon seit Jahren aufrichtig auf den Barrikaden des Punk und der Indie-Musik kämpft. Besser also, wenn man seine Argumente mit guter Musik unterstreichen kann. Ted Leo und seine Apotheker lassen es auf „Living With The Living“ vom ersten Augenblick an rocken. „Rebels without a pause“ tituliert sie das Info zur CD, und was könnte diese Anspruch besser unterstreichen als die unermüdlich drängenden Gitarren von „Fourth World War“. Auch „La Costa Brava“ schlägt in diese Kerbe. Aber Ted Leo And The Pharmacists können auch die besten Seiten des Soul und des Reggae anschlagen (siehe „The Unwanted Things“). Die-hard-Fans wird er damit vielleicht vor den Kopf stoßen, aber insgesamt macht diese Mischung eine Menge Spaß.
Mit von der Partie ist unter anderem Brendan Canty von Fugazi, der für die Produktion verantwortlich zeichnet, sowie Chris Wilson an den Drums und Dave Lerner am Bass. Gut, wenn die eigenen Argumente, die Texte, das Songwriting und die Gitarren so geschliffen sind wie ein Kartoffeldruck nach einem Messerangriff. Der Kampf geht weiter.
„Living With The Living“ von Ted Leo And The Pharmacists erscheint auf Touch & Go/Soulfood.
