Gary, der irische Gitarrengott (Skid Row, Thin Lizzy, Colosseum II), schmiedet das Blues-Eisen weiter, solange das Revival heiß ist. Das wäre noch nicht der Erwähnung wert, wenn nicht „Close As You Get“ verdammt nah an ein perfektes Blues(rock)album gekommen wäre. Fern von jeder Anbiederei und diesmal auch ohne Gaststars außer dem fabelhaften Brian Downey, Thin Lizzy, am Schlagzeug ist seine bislang wohl sparsamste, ausgewogenste und gerade durch die zahlreichen Slow Blues-Nummern stimmungsvollste Veröffentlichung in diesem Genre entstanden.
Eigene Nummern wie das sahnige „Trouble At Home“ stehen hier gleichberechtigt neben erlesenen Coverversionen wie dem alten Schrubber „Thirty Days“ (C. Berry), John Mayalls „Have You Heard?“, dem akustischen Slider „Sunddown“ (Son House) oder dem rollenden „Checkin‘ Up On My Baby“ (Sonny Boy Williamson), für das Mark Feltham herrliche Bluesharp-Fanfaren beisteuert. Ein auffallend liebevoll mit Gitarren-Nahaufnahmen gestaltetes Booklet rundet ein glaubwürdiges und überzeugendes weißes Blues-Statement ab.
„Close As You Get“ von Gary Moore erscheint auf Eagle Rock/edel.