Auch wenn man nicht so weit gehen muss wie das Label, dass Turisas gleich die Begründung eines neuen Genres („Battle Metal“) anrenommiert, so ist doch unstrittig, dass das eben so benannte 2004er Debüt in der Nische zwischen – sagen wir mal – Finntroll und Tyr etwas zutiefst Originelles und hoch Qualitatives zum Wachsen gebracht hat. Das jetzt auch wieder neue, wunderschöne Blüten treibt. So schwer es auch schien – das aktuelle Album wirkt durch eine noch ausgefeiltere Produktion, durch den verstärkten Anteil von unverzerrten Gesangs- und Sprecher-Stimmen, durch noch mehr folkloristische, theatralische bis teilweise opernhafte Anteile nochmals überzeugender als der ohnehin schon begeisternde Erstling.
Der aktuelle Epos der Abräumer auf u.a. dem W:O:A ’05 oder dem Rock Hard-Festival ’07 über die Varangianer bzw. Waräger nimmt sich nach einem majestätischen Orchesterintro Zeit für den Spannungsaufbau, der in den mitreißenden Troll-Chören von „To Holmgard“ kulminiert. Die Waterkant-Klänge von Liskos Akkordion leiten dann eine „Portage To The Unknown“ ein, der unwiderstehlich Sauflied-hafte Züge eignen. Richtig metallisch wird es dann aber natürlich mit „Cursed To Be Iron“ doch noch.
Herrliche Scheibe! Antestempfehlung für Fans der ganz oben Genannten sowie von: Ancient Rites, Hollenthon, Korpiklaani, Moonsorrow, Thundra, Runic, generell Pagan / Viking Metal, Folk Metal, Schandway to Extremo-Corax.
„The Varangian Way“ von Turisas erscheint auf Century Media Records/EMI.