Es ist wahrlich eine Kunst, eine stimmige und dadurch passende Reihenfolge der auf einem Album enthaltenen Songs zu kreieren. Im Falle von Lhama ist dieses Unterfangen leicht schief gegangen. Denn sie eröffnen mit einer, die mehr an Revolverhead erinnert, als es der Band vermutlich – und hoffentlich – lieb ist.
„Wo geht es hin“ ist eine öde Ballade für die ganz kleine Mädchen. Das folgende „Engel“ dann nimmt nicht nur Fahrt auf, sondern ist auch deutlich schmutziger und darf auch von Erwachsenen gehört werden. Stellt sich also die Frage, was die drei Jungs aus Münster wollen. Sich in die Charts poppen oder das Indie-Völkchen klüglich machen. Die traurige Befürchtung ist, dass sie sich mit „So. Jetzt. Hier.“ ungünstig zwischen die Stühle hocken. Für die Mainstream-verwöhnten Hörer dürfte das Album dann doch zu sperrig und unpoppig klingen, all die anderen haben aber bereits Bands wie Kettcar, Jupiter Jones oder Angelika Express. Die brauchen Henning, Philipp und Carsten eigentlich nicht. Denn so gut wie die genannten und die vielen anderen sind sie trotz teilweise charmanter Songs und manchmal sogar richtig schöner Texte einfach nicht.
„So. Jetzt. Hier.“ von Lhama erscheint auf Capitol East Road/Radar.