Das multikulturelle Trio Macchiato ist für die Weltmusik in etwa das, was das Tin Hat Trio für die Indie-Welt ist. Mit leichter Hand mischen Jana Mishenua, Jakob Neubauer und Henry Altmann allerlei Musikstile zwischen Swing, Tango, Schlager, Chanson, Klassik, Jazz und Folklore – manchmal mit, oft auch ohne Gesang und oft und gerne aus dem slawischen entnommen – und kreieren dabei ihre ganz eigene Gemengelage. Die Songauswahl reicht dabei fast ins parodistische hinein. So finden sich – neben eigenen Kompositionen – Coverversionen von Goran Bregovic oder Astor Piazzola die dann gegen eher banales Material wie Celentanos „Azzurro“ oder die Euro-Trash-Nummer „Hijo De La Luna“ gestellt werden. Allerdings ist das nur thematisch befremdlich, denn rein musikalisch erfüllen auch die eher suspekten Titel die Qualitätsmerkmale guter Cover-Versionen: Sie behalten den Geist des Originals bei, fügen eigenes hinzu und weisen neue Perspektiven auf. Diese Hommage an die Kaffeehäuser dieser Welt ist dabei unter dem Strich ein gelungener Rundumschlag in Sachen musikalischer Europareise geworden. Was ganz nett ist, da man ja so etwas ansonsten eher aus dem angelsächsischen Raum geboten bekommt.
„Café Méditerranéo“ von Trio Macchiato erscheint auf Herzog/edel.