Ihre eigenen Beiträge zum kommunalen musikalischen Gesamtkunstwerk, das die schottischen Delgados zu ihren besten Zeiten nun mal darstellte, versuchte Emma Pollock immer bescheiden dem Bandgefüge hintanzustellen. Das geht jetzt, auf ihrem Solo-Debüt als Songwriterin, natürlich nicht mehr. Die Rolle als Solo-Künstlerin bekommt Emma Pollock indes nicht schlecht – was vor allen Dingen daran liegt, dass sie sich in ihrer Zeit mit den Delgados zu einer ausgefuchsten Songwriterin gemausert hat, die genau weiß, was ein Song braucht und was nicht. So kommt es denn, dass ihre neuen Stücke zugleich abwechslungsreicher sind als jene bei den Delgados, wie auch einfacher strukturiert. Statt aus vielen verschiedenen Fragmenten zusammengesetzter, vielschichtiger Epen finden sich hier Tracks, die zwar die melodische Finesse der Delgados nicht ganz vermissen lassen, jedoch effektiver auf den Punkt kommen und poppiger, lebensbejahender und gelöster erscheinen. Auch gibt es scheinbar kleine Notwendigkeit mehr für Extreme – denn alles passt sehr gut zueinander und es ergibt sich ein insgesamt rundes Bild. Jetzt kommt es darauf an, wie wohl sich Emma Pollock auf der Bühne als Frontfrau fühlt. Ihr Material jedenfalls, ist bestens geeignet für eine erfolgreiche Karriere als selbständige Songwriterin.
„Watch The Fireworks“ von Emma Pollock erscheint auf 4AD/Indigo/Beggars Group.